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Dienstag, 19. Januar 2016

Stift Geras, Barockschloß Riegersburg

Bei Eiseskälte eine Tour Richtung Felling an der tschechischen Grenze wo sich die einzige Perlmuttdrechslerei Österreichs befindet - leider wie fast alles was es hier zu sehen gibt bis März geschlossen... Aber ich hab den 2m im Durchmesser messenden aus Perlmuttstaub gemachten Knopf, das Wahrzeichen der Perlmuttfabrik, gesehen (allerdings leider winterlich eingepackt; ist aber verständlich da der mit Kunstharz versiegelte Perlmuttstaub durch Nässe und Frost wahrscheinlich bald kaputt wär - also wie so vieles hier ein Programmpunkt für eine Woche im Sommer!!) und da ich schön langsam ein bisserl genervt bin von der fremdenverkehrsfeindlichen Zeit hab ich einfach mal in der kleinen Fabrik beim Büro geläutet. Eine sehr freundliche Angestellte öffnete und als ich meinte warum denn sogar der Souvenirshop geschlossen wär und dass das ja nicht gerade den Tourismus in der tote-Hosen-Zeit fördere, meinte sie: dann kommens doch herein, ich bin ja sowieso da! Ganz lieb, und ich belohnte ihre Freundlichkeit auch mit einem Einkauf von Knöpfen, einem mit Perlmutt eingelegtem Taschenmesserl und ein bissl was für die Kaffeekasse...
Anschließend schaute ich mir das Barockschloß Riegersburg (natürlich auch nur von außen wegen Wintersperre) an, fuhr auf einer kleinen Straße wieder raus aus dem Ort - und war nach ein paar hundert Metern ohne Absicht in Tschechien! Wie es da mit der Grenzsicherung wohl vor 1989 ausgeschaut hat?? Stacheldrahtzäune? In Hardegg hab ich ein Bild gesehen das den Grenzübergang, die Brücke über die Thaya, vor 1989 zeigt - bis zur Flußmitte war eine intakte Brücke, dann nur mehr 2 Metallstützen im Wasser und sonst nichts - man sollte ja wohl das kommunistische Paradies nicht erreichen können ;-)
Da ich nun schon mal unterwegs war gings gleich weiter zum Stift Geras. Da war immerhin die Basilika offen und 6 Mönche saßen im Chorgestühl und sangen und beteten! Aus Pietätsgründen wartete ich mit dem Foto allerdings bis sie ihre "Mittagshore" beendet hatten...

verpackter Perlmuttknopf...

Barockschloß Riegersburg

da war ich wohl falsch...

Stift Geras vom Klostergarten aus

Kircheninneres nach Verschwinden der Mönche

Auf dem Heimweg machte ich dann im Winzerort Pulkau noch eine Wanderung zum Teufelsfelsen um ein bisserl Granitfelsen zu sehen und natürlich hab ich mir für meine Sammlung "Steine aus aller Welt" ein Stück Waldviertler Granit mitgenommen - leider konnte ich den schönen großen Brocken der mir's angetan hatte nicht bis zum Auto tragen und mußte ihn gegen ein Ministückerl austauschen!

Blick auf Pulkau


Pulkau

Blick von Teufelsfelsen ins Tal

ja, die Weinkeller habens mir angetan!


Freitag, 15. Januar 2016

Eggenburg

Jetzt mal ein paar Fotos aus der knapp 6 km entfernten Stadt Eggenburg!
Leider darf man auch die noch zur Gänze erhaltene Stadtmauer mit über 1800m Länge und einigen Wehrtürmen im Winter nicht begehen, aber am Hauptplatz ist jede Menge an schönen alten Häusern zu sehen und es gibt außer einer Dreifaltigkeits-Pestsäule auch eine Mariensäule, den Adlerbrunnen und den Ende des 16. Jhdts aus Sandstein errichteten Pranger, an dem noch die Eisenschließen zu sehen sind. Kann mir gut vorstellen, dass das jeweils im September stattfindende Mittelalterfest ein großes Erlebnis ist!



"gemaltes Haus", Renaissancefassade fertiggestellt 1547

Detail

Pranger








Donnerstag, 14. Januar 2016

Kogelsteine und Feh(de)haube

Nur einige Kilometer von Roggendorf, nahe bei Stoitzendorf, gibt es auf einem kleinen Hügel markante Steinformationen die schon von weitem sichtbar sind, die "Kogelsteine". Manche haben Namen wie "Wächter" oder "Schwammerl", was - wie ihr auf den Fotos sehen könnt - gut nachvollziehbar ist! Ich hab dann mit einem eingesetzten "Augenstein" noch eine neue Formation erfunden, den "gestrandeten Wal"....
Gleich neben den Kogelsteinen findet man auf dem mit Eichen bewachsenen Hügel die "Fehhaube" (schaut auch ein bissl so aus wie der behelmte Kopf eines Ritters), die heute auch oft Feenhaube genannt wird. Naja, ist ja auch ein märchenhafter Platz, möchte nicht wissen wie viele Möchtegern-Druiden hier im Sommer rumwuseln!

Kogelsteine

Wächter

und der Wächter blickt übers Land.....

Schwammerl

mein "gestrandeter Wal"

Fehhaube

Ausflug nach Hardegg

Es ist ja nicht weit bis zur tschechischen Grenze - Hardegg, die kleinste Stadt Österreichs (82 Einwohner) mit der großen Burg liegt direkt am Grenzübergang über die Thaya. Hier ist es schon waldiger (der Name "Waldviertel" kommt ja nicht von irgendwo!) und es geht auf einer schmalen kurvigen Straße schließlich steil bergab - gut dass es momentan nur ein paar Schnee- und Eisreste gibt, dafür so viel Split dass man aufpassen muss darauf in den Kurven nicht ins Rutschen zu kommen! Man hat trotz seit 1989 offenem "Eisernen Vorhang" hier ein bisschen das Gefühl ans Ende der Welt zu kommen. Im Winter möchte ich hier kein Pendler sein!
Auf dem Weg nach Hardegg gibt es vorher die Möglichkeit eines Abstechers zur Ruine Kaja, leider wie fast alle Sehenswürdigkeiten hier genauso geschlossen wie die Burg in Hardegg - aber bei so schönem Wetter reicht mir auch ein Spaziergang und der Blick von außen!

erster Blick auf Burg Hardegg, unten die "Stadt"

Burg Hardegg

restaurierte Schmiede in Hardegg






Ruine Kaja

einer der vielen Weinkeller neben der Straße

Mittwoch, 13. Januar 2016

Haushüten im Weinviertel, Niederösterreich

Wieder mal ein bisschen Abwechslung! Ich bin zur Zeit als Haushüterin auf einem Hof in Roggendorf, an der Grenze zwischen Wald- und Weinviertel, nicht weit von der durchs jährliche Mittelalterfest bekannten Stadt Eggenburg.
Meine ersten Eindrücke nach 2 Tagen dichten Nebels, wodurch ich keinerlei Ahnung hatte in welcher Art von Landschaft ich mich befinde, hab ich gestern bei strahlendem Sonnenschein und eisigem Wind bekommen. Viele Weinfelder, leicht hügeliges bis flach erscheinendes Gelände, kleine Orte mit jeweils einer "Kellergasse" und - zur Größe der Orte - überproportional groß erscheinenden Kirchen, viele Kreuzwege und "Marterl", splitbestreute Straßen (nach jedem Ort steht "Ende der Salzstreuung" - also sehr umweltbewußt!) und das Gefühl von "Weite und Leere". Hab heute einen Ausflug nach Retz gemacht und 


war dort auf der kleinen örtlichen Anhöhe wo eine alte restaurierte Windmühle steht - so weit hab ich schon lang nicht mehr gesehen! Ein unbegrenzter Blick bis an den Horizont, für mich was ganz ungewöhnliches.



Stadtplatz Retz

am Stadtplatz


auf dem Weg zur Windmühle durch den Weinberg

Buschenschank






Kirche von Roggendorf