Whakatane - Bay of Plenty

Whale Island i. und White Island im Dunst re.

 Marae (Versammlungshaus der Maori)in Whakatane

 

 

Bin seit 11.12. in dem kleinen Kuestenort Whakatane und habe von meinem Zimmer einen unschlagbaren Blick auf Whale Island und die rauchende Vulkaninsel White Island (20 bzw. 50 km) vor der Kueste! Meine sehr liebenswerte aber absolut chaotische family haelt mich auf Trab und ich versuche ihnen mit selbstgekochten Mahlzeiten ein bisschen europaeische Esskultur nahezubringen... Gestern war Keksebacken mit den kids (4,8,11 Jahre) angesagt und wenn mein vor 2 Tagen angekommener franzoesischer "Kollege" nicht auch noch Tiramisu produziert haette, waeren heute schon keine mehr uebrig!
Hier gibt es tolle walking trails entlang der Kueste und ueber die vielen Huegel, aber ohne Beachtung der Gezeiten wurde es vorgestern fuer mich ein richtiges Abenteuer, da mich die Flut erwischte und ich nicht mehr weiterkonnte - statt der Wanderung wurde es eine wilde Kletterei ueber die Klippen - spannend!!
Das Wetter ist extrem wechselhaft und von Sommer keine Spur - seit ich hier bin hat's 8 Tage geregnet... trotzdem war ich an den restlichen Tagen schon am Strand und sogar schwimmen im Meer (als einzige ohne diving suit den alle zum Surfen anhaben), aber durch den dauernden Wechsel zwischen heiss - wenn die Sonne mal rauskommt - und eiskaltem Wind mit Sturm und Regen bin ich mittlerweisae so abgehaertet, dass nur das Rauskommen wirklich kuehl war. Das Ozonloch muss direkt ueber uns sein, die Sonne ist weitaus staerker als in Australien hab ich das Gefuehl!
Ich war auch schon 2x Thermalbaden, einmal abends im 12 km entfernten Awakeri Hot Springs und nach einer Wanderung mit den kids zu den Tarawerafaellen (65 m hoch, der Fluss verschwindet zuerst in ehemaligen Lavaspalten vom Vulkanausbruch um 1880 und kommt dann als grosser Wasserfall ein Stueck weiter unten wieder heraus) wo's meist nieselte, zum Aufwaermen danach in Kawerau, dem Ausgangspunkt unserer Wanderung.
Die Landschaft ist einfach berauschend, so viele unterschiedliche Gegenden (Hochebenen mit alpiner Fruehlingsflora, roter Fingerhut und Margeriten neben Farnbaeumen und flechtenuebersaeten Felswaenden, Waelder und tiefe Schluchten mit kristallklaren Fluesschen, Vulkankegel und rote Felsen, Bergseen und dampfende Schlammloecher oder heisse schwefelig-stinkende Quellen..) auf engstem Raum, oft nur wenige km weiter findet man schon eine voellig andere Landschaft!!
Ohne eigenes Auto ist man allerdings ziemlich aufgeschmissen da der oeffentliche nahverkehr sehr zu wuenschen uebrig laesst bzw. sehr zeitaufwendig ist (Roturua ist nur ca.80 km entfernt , man muss aber 2 Tage Zeit haben da man nur 1x tgl. hin ODER zurueck kommt...) - aber fuer ein erstes Kennenlernen und Orientieren bin ich recht zufriedendamit  mir den Linksverkehr und die kurvigen Strecken allein nicht antun zu muessen... und der naechste Besuch erfolgt dann mit eigenem Auto, 3 Monate sind eh viel zu kurz um alles zu sehen was ich moechte!

4 Tage auf Waiheke Island

Ich verbrachte wundervolle entspannte Tage bei Mala auf dieser paradiesischen Insel. Ausser ein bisschen Haus- und Gartenarbeit war hauptsaechlich meine Mithilfe bei den Proben zur Marionettenauffuehrung der Zauberfloete gefragt (als aus Oesterreich stammend sofort zum Spezialisten fuer Mozart ernannt...), die Mala mit ihren 5 Schuelern der (Mini-)Steiner-School naechste Woche fuer die Eltern auffuehren will - mehr Spass als Arbeit!! Die restliche Zeit verbrachte ich haupsaechlich auf walking trails die mich kreuz und quer ueber die Insel fuehrten, durch zauberhafte Farnwaelder, vorbei an verwunschenen Teichen und Wasserfaellen - ich erwartete immer wieder Trolle, Feen oder Elfen zu sehen... Kein Wunder dass sie den Herrn der Ringe hier verfilmt haben und nun auch den Kleinen Hobbit!
Ein toller Ausblick folgte auf den anderen und es wird jetzt richtig schwierig werden nur einige Fotos von den vielen wunderschoenen Buchten und Waeldern auszuwaehlen!

....seit gestern in Auckland - New Zealand!

Am 3. 12 verliess ich Bargara und fuhr von Bunderberg mit dem "tilt-train" zurueck nach Brisbane und verbrachte die letzten 20 Std. wieder in Beenleigh bei Kurt. Es wurde ein langer Abend mit Unmengen zu essen und zu trinken und noch viel mehr Geschichten (Australians love stories...) da wir beim Nachbarn zur Geburtstagsfeier seiner 40jaehrigen Tochter eingeladen waren, aber trotz meiner leichten Bedenken wurde ich puenktlich vormittags darauf mit dem truck am Flughafen abgeliefert und kam nach 3stuendigem Flug bei Regenwetter und 18 Grad mit einer weiteren Zeitverschiebung von 3 Std. hier in Auckland an.
Der 1. Eindruck war im Gegensatz zu Australien recht "british" und bei meiner Stadterkundung lernte ich dann auch gleich einen ehemaligen Rugbyspieler kennen der mir interessante Geschichten aus den 50er und 60er Jahren erzaehlte in denen er mit seiner Mannschaft mehrmals zu Spielen auch in England war.
Ich graste das Gebiet vom Hafen an suedwaerts ab (ueberraschend huegelig!) mit dem Rathaus am Aotea-Square, Myers- und Albert Park und natuerlich die grosse Art Gallery wo ich den Rest des Tages verbrachte.
Nach meinen 2 Naechten hier im hostel am Waitemata Harbour starte ich heut nachmittags mit der Faehre Richtung Waiheke Island (eine 90 km2 grosse Insel hier im Hauraki Gulf, 6000 Einwohner, 40 min entfernt von der Grossstadt, bewohnt vor allem von Malern und Kunsthandwerkern die hinzogen als es nur 1x tgl. eine Faehrverbindung gab und deshalb die Grundstueckspreise noch niedrig waren - im Gegensatz zu heute!) und freu mich auf die laendliche Ruhe bzw. voellige Abgeschiedenheit meiner naechsten Gastgeberin  die in der einsamen Rocky Bay irgendwo in der Naehe der letzten Bushalteestelle zu finde sein soll.... Ausser Weinguetern und dem Fort Stony Batter, das Auckland im 2. Weltkrieg vor den Japanern schuetzen sollte, gibts nur Natur... Wird das gut werden!!!

Erfolgreiche turtle-watching-night....

ermattete caretta caretta nach eiablage

Protokoll  von 3 Tage vorher als ich  mit dem Rad zur Turtle-beach fuhr

Am 29. abends wars so weit - um 7 war ich in "Mon Repos" und nach einem kurzen Rundgang im Infozentrum warteten wir gespannt auf das Auftauchen der 1. Schildkroete...
Bei absoluter Dunkelheit wars gar nicht so einfach den ueber 1m langen dunklen wandernden Berg zu orten und wir mussten auch vorsichtig sein da die Viecher ja leicht verschreckt werden durch Bewegungen in ihrer Naehe - so wanderten auch die ersten 2 aus dem Meer aufgetauchten bald wieder zurueck ohne Eier abzulegen, aber die 3., eine etwas kleinere mit nur knapp 90cm wie sich spaeter rausstellte, begann ein Loch zu graben mit ihren Hinterbeinen und legte dann innerhalb der naechsten halben Stunde fast 100 Eier!
Da sie ihre ganze Arbeit zu tief am Strand erledigt hatte durften wir mit dem Ranger alle ausbuddeln und weiter oben ein neues "Nest" graben und sie dort wieder verbuddeln - so ein tischtennisballgrosses Schildkroetenei in der Hand haben war schon ein Erlebnis!

Kelly's Beach Resort in Bargara

mein Bus nach Bunderberg

"Indiana Jones"

Rastpause im Nirgendwo....

...aber tolle Laster gabs!

"Suedstaatenkids" in Hervey Bay

Bungalows in Kelly's Beach Resort

enttaeuschtes Possum - ich ass die ganze Pizza allein!

mein einsamer Strand mit Blick auf den Ort

meine Autostoppbekanntschaft David in seinem Asialaden

Burnett River, Bunderberg

"The Basin" - von Kanaka people Ende des 19. Jhdts. erbautes "Planscbecken" im Meer, damit die lieben Weissen nicht von den Haien beim Baden gefressen werden...

kam nach nem Wolkenbruch durchs Abflussrohr rein und  fuehlte sich trotz wiederholter Spuelversuche sehr wohl in meinem Klo, bloss ich wollte ihn nicht da haben ... Die Jagd gestaltete sich schwierig da er immer abtauchte wenn ich zugriff, aber nachdem ich ruecksichtslos meine Geschaefte verrichtete, haute er dann doch nach 2 Tagen ab...

Die Fahrt mit dem Greyhoundbus bis Bunderberg (Stadt im Inland, ca. 12 km vom kleinen Kuestenort Bargara entfernt) dauerte fast 8 Std. fuer die ca.400 km, wegen drastischen Geschwindigkeitsbeschraenkungen (auch auf dem Highway max. 100 kmh) und Pflichtpausen fuer den Fahrer, aber ich genoss jede Minute des Ausblicks auf die faszinierende Weite und die tollen Farben der Landschaft Queenslands.
Vor Maryborough tauchten dann die ersten riesigen Zuckerrohrfelder auf, sattes Gruen mit roter Erde dazwischen, dann passierten wir kleine Orte mit alten, ehemals weiss (mit gruen oder blau dabei) gestrichenen, abgeblaetterten Holzhaeusern wie aus 1900, Richtung Kueste und Hervey Bay sah man mehr und mehr kleine Fluesschen und so ne Art Mangrovensumpflandschaft, dabei flirrende Hitze - die Gegend erzeugte bei mir ein ganz starkes "Suedstaatengefuehl"! Und als ich beim Vorbeifahren auf einem kleinen steinernen Brueckchen einen Buben nur in schwarzer 3/4 Hose und barfuss sitzen sah, der am Finger eine Angelschnur ins Wasser reinhaengen liess, ein altes Fahrrad neben sich im Staub, da glaubte ich Huckleberry Finn zu sehen!! Und ob ihr's glaubt oder nicht, 20 min spaeter traf ich (eine sympathische Version) von Indiana Jones an der Busstation von Hervey Bay! (Foto folgt sobald ich ne Moeglichkeit zum Raufladen hab, wahrscheinlich erst wieder in Brisbane...) Vielleicht war auch die Cajun-Musik die ich beim Fahren hoerte schuld, aber ich fuehlte mich wirklich wie im Film bzw. um gut 100 Jahre zurueck und in die Suedstaaten versetzt!!

Ja, und in meinem neuen schoenen Zuhause (Fotos folgen...) hoer ich abends vom Bett aus noch das Meer rauschen (2 min zum Strand...) und bin trotz wirklicher "Ausbeutung" durch meine neuen Arbeitsgeber total happy!!
Update Montag - seit gestern krieg ich bezahlt fuer jede "Ueberstunde"da sie keine andern Billigkraefte mehr zum Arbeiten haben weil keine Helpx-er mehr kommen (alles spricht sich rum dank internet...)und werd mit Austern, Wein und Kaesekuchen bei Laune gehalten *ggg!

Nur wenige km entfernt ist eine Bucht wo im Nov. und  Dez. die Loggerhead-Schildkroeten (Caretta caretta - Elke, war das Buch von Hochgatterer??) nachts bei Flut an Land kommen und ihre Eier ablegen und ich werd Dienstag ab 7 Uhr den Abend bei den Rangern dort verbringen und warten - wenns sein muss bis in der Frueh!! Haltet mir die Daumen...

Eigentlich wollte ich ja noch 2 Tage ins Naturreservat Fraser Island (das ist angeblich jetzt die groesste Sandinsel der Welt, danach kommt Stradbroke Island), aber die Busverbindungen am Land sind katastrophal weil ja jeder hier eh mindestens 1 Auto hat und so wird sich das wohl nicht mehr ausgehen, denn stressen tu ich mich nicht. Ich hab eh zu tun dass ich all die neuen Eindruecke verarbeit...
Ich bin ja ausserdem SICHER, dass ich nicht das letzte Mal in Australien bin, naechstes Mal vielleicht 3 Monate und mit internat. Fuehrerschein und evtl. Begleitung fuer ein paar Wochen (na, wie waer's, Kathi und Stefan??!) um dann noch viel mehr von diesem faszinierendem Land zu entdecken!

Unterwegs nach Bunderberg und noch mehr Fotos...

fuer Kathi...

Old Man Waterhole 



 frische Macadamianuesse

....fruehmorgens ganz nah!

das waren meine meine ersten Wallabies

Jaboticabafruechte

frisch gejaetete Beete mit Farmhaus unter Jacarandabaum



mein Caravan

Brasilian cherries

Ich hatte wunderbare 9 Tage auf dem Land wo ich auch meine ersten wallabies sah wie ihr durch die Fotos ja schon mitgekriegt habt! Ich legte mich mehrmals ab 5.00 mit der Kamera - erfolgreich - in den Huegeln hinter der Farm neben frisch gemaehten Wiesen auf die Lauer, da die Viecher besonders gern das grad nachwachsende Gruen fressen, aber am naechsten kam mir ein alle paar Tage auftauchendes Paerchen von selbst als ich neben meinem Wohnwagen wieder mal auf den Sonnenaufgang wartete, wie immer zur Sicherheit mit Fotoapparat, weils ja auch bushturkeys, Kakadus und andere Voegel in der Frueh zu hoeren und zu sehen gab. Nur 3-4 m entfernt hoppelte dann das Weibchen zwischen mir und dem abends dort abgestellten truck vorbei, gefolgt vom groesseren Maennchen, das vor Schreck (zum Glueck fuers Foto!) erstarrte als ich nach der Kamera griff und wir standen uns sicher eine halbe Minute ganz nah gegenueber!
Hab total viel gelernt auf der farm - zb. "the Australian way to dig a hole" (im trockensten, steinigsten Untergrund ohne viel Kraftaufwand ein Loch fuer nen Baum zu graben - hat mich sehr an das Buch "Loecher" erinnert, Stefan/Elke!), "trucky nods" (Lastwagenfahrerknoten zum Festzurren grosser beweglicher Ladungen auf dem truck, die aber mit einem Griff aufgemacht sind), hab tolle neue Fruechte gepflueckt und gegessen (Brasilian cherry - extrem sauer und mit angeblich sehr hohem Vit.C Gehalt, Choco -schmeckt geduenstet wie gebratener Apfel und waechst rankend wie ein Kuerbis, mit bis zu 100 gut faustgrossen Fruechten dran, Jaboticabas - geschmacklich am ehesten wie Weintrauben), kenne jetzt die haeufigsten Voegel, boesartigsten Unkrauter und Giftpflanzen, wurde NICHT von der 2m  langen gruenen Schlange gebissen die mich auf der Terrasse besuchte (die toedlichen sind aber angeblich eh alle braun oder schwarz war das beruhigende statement von Kurt als ich loskreischte..)  und hab natuerlich "richtige", ziemlich urige Australier kennengelernt. Die sind schon eine besondere Spezies, ganz meine Linie - offen, sehr direkt, hilfsbereit, gastfreundlich - insgesamt sehr "laid-back and easy-going". War nach wenigen Tagen im ganzen valley bekannt und durfte sogar mit meinem Gastgeber eine Wanderung durch private property bis zu einem "secret place" im Busch machen - Old man waterhole, ein ca 10 m grosser, kreisrunder Felstuempel mit einem (zur Zeit gerade noch rinnenden) 5m-Wasserfall hinein! Richtig tief, ich konnte den Boden gar nicht erreichen beim Runtertauchen!!

Gudrun, es ist ganz aehnlich wie bei dir, nur "dry" rain forest wie sie es nennen, viele verschiedene pines (ich nehm an das heisst Nadelbaeume und nicht nur Pinie?! einer schaut zumindest fast aus wie ne Fichte), Zedern, meterhohes Lantanadickicht (eines der aergsten Unkraeuter hier), aber entlang des creek auch viele Baumfarne - wunderschoen! Du wuerdest es moegen!
- Ja, mir faellts oft schon schwer das auf deutsch zu schreiben was ich ja alles auf english erfahr, oft fehlt mir ploetzlich ein Wort und ich merk dass ich auf englisch gedacht hab und nach einem besonders intensiven Gespraechsabend mit Leuten begann ich abends sogar mein Tagebuch auf englisch zu schreiben, ist schon amazing!

Heut vormittag kam ich wieder in Brisbane an, hab im tinbilly-backpacker eingecheckt da ich dann morgen frueh nur ueber die Strasse gehen muss um den greyhoundbus zu Kelly's Beach Resort am Strand von Bargara, 12 km von Bunderberg (bekannt fuer seinen Rum!) zu besteigen, wo ich voraussichtlich die naechsten 2 Wochen arbeiten werd.
Und wenns dann in NZ auch so toll wird wie hier - super!!

Fotos hab ich nachtraeglich auch in den letzten Beitrag reingestellt, hab endlich ein gscheites internetcafe gefunden ....was allerdings komisch ist - sowohl bei diesem als auch beim letzten post ist das Datum/der Tag  falsch - eigentlich ist Samstag aber oben steht Freitag - und die Zeitverschiebung ist doch bloss 9 Stunden, also muesste es bei euch auch schon Samstag, 5 in der Frueh sein weils bei mir ja fast 4 nachmittags ist. Naja, egal...

So, und nun noch ein grosses Dankeschoen an Baerbel fuers Einrichten des blogs - meine Mutter freut sich total dass sie alles mitverfolgen kann - und ich hab schoen langsam auch Spass dran, bekomme langsam fast Routine und es ist nicht mehr nur "Stress"!

2. Station - bei Kurt in Cedar Creek

fuer Elke - black eyed Susan ist hier Unkraut!! Hab mich aber geweigert es zu roden....

Choco

Micky Mouse bush

...auf der Flucht vor meinem morgendlichem Auflauern

hier beaeugen wir uns nur ruhig gegenseitig

meine geliebten Jacarandabaeume - das Blau veraendert sich je nach Tageszeit, konnte gar nicht genug davon kriegen....

Zur Zeit bin ich auf einer wunderschoen verwilderten Farm und mache hauptsaechlich Gartenarbeit. Ich wohne in einem alten Caravan ca. 20 m entfernt vom Farmhaus (und Klo) mit eigener grosser Terrasse auf der ich, nachdem ich gegen 4.15 von den Cookaburras (Voegel) geweckt wurde, den Sonnenaufgang ueber den gegenueberliegenden Huegeln erwarte. Der Gemuesegarten ist mittlerweile perfekt gejaetet, die kommende Woche sind Umtopfarbeiten und das Aussetzen verschiedener Pflanzen angesagt. Nachmittags erkunde ich die 70 acre der Farm wenn ich nicht gerade Freunden vorgestellt werde oder wir einen kleinen Ausflug machen und abends hoeren wir laut Musik der 70er und 80er Jahre bei Bier oder kuehlem Weisswein auf der rund ums Holzhaus verlaufenden Terrasse- sehr gemuetlich!
Ca. 45 min entfernt ist die Gold Coast und gleich am 1. Arbeitstag wurde ich um 6 Uhr in den truck verfrachtet und zu einem morgendlichen Schwimmen im Meer mit Blick auf die gluecklicherweise mehrere km entfernten Hochhauser von Surfer's Paradise, dem bekanntesten Touristenort hier an der Kueste, gebracht. Trotz morgendlicher Kuehle traute ich mich nach laengerem Zoegern dann doch in die hohen Wellen!!

Aber jetzt ein paar Fotos vom Farmgelaende...

Ein Tag auf North Stradbroke Island

ein bisschen klein zum Sehen, aber es sind Delphine! Das Bild mit den mantarochen unter Wasser erspar ich euch - sieht ein bissl so aus wie unter Wasser treibende grosse Stofffetzen...

Ich nahm mir heute (dem Vorschlag meiner Gastgeber gehorchend!) einen Tag frei und fuhr mit dem Zug nach Cleveland und von dort mit der Faehre auf die angeblich zweitgroesste Sandinsel der Welt - Stradbroke Island. Waehrend der Besiedlung von Queensland war diese Insel zuerst Straeflingsquartier, dann Quarantaenestation fuer die Schiffe die mit neuen Siedlern aus Europa kamen (wovon noch der alte Friedhof mit Graebern von Typhusopfern aus dem 19. Jhdt. zeugt),  heute wird dort noch immer trotz Protesten mineral sand mining betrieben (Gewinnung von rutile, zircon und ilmenite) und natuerlich ist der Fremdenverkehr in den letzten 20 Jahren auch eine grosse Einnahmequelle geworden - kein Wunder bei den tollen Straenden!
Dort hab ich heute meinen 1. Wal "blasen" gesehen, ca. 15 Delphine in 2 Gruppen, 1 riesige Schildkroete und 3 Mantarochen!!! Ich bin wirklich ein Glueckspilz - alles innerhalb von ca. 1 Stunde als ich auf den Klippen sass und bloss ein bisschen aufs Meer schauen wollte! Ich wusste zwar, dass man dort bis Ende November Wale sehen kann, dachte aber nie daran dass ich evtl. einen sehen wuerde!

Noch ein paar Fotos...

Jacarandablueten

botan. Garten in der city mit vielen mir unbekannten Gewaechsen

alt und neu in der city gleich nebeneinander

"Old Windmill" 1828 von Strafgefangenen erbaut 

ertappt: die naechtlichen Stoerenfriede,  unsere "possums"

Aboriginal art im Museum of Queensland

Ausflug zu den Glasshouse Mountains

Gestern machte ich mit meinen Gastgebern eine Tour entlang der Sunshine Coast hinauf bis Eumundi wo jeden Samstag ein grosser Markt mit Kunstgewerbe und "homemade" Marmeladen und Backsachen stattfindet, dann gings im Landesinneren weiter zu den Glasshouse Mountains, das sind die erosionsresistenten Ueberreste von ehemaligen Vulkanen die bis ueber 300m aus der Ebene aufragen - eine tolle Landschaft! Ueberhaupt ist alles so weitlaufig hier,  dass man sich ziemlich klein vorkommt alsMensch.... Man konnte von der wunderschoenen Huegellandschaft etwas innerhalb der Kueste, auch auf Englisch "Hinterland" genannt, bis aufs Meer sehen und neben den kleineren Strassen die durch die Waelder fuehren sah ich meine ersten "Achtung"-Schilder (gelbe auf den Kopf gestellte Quadrate) die vor Kangaroos und Koalas warnten.

Ans dauernde Englischreden gewoehn ich mich langsam auch wenn's immer noch anstrengend ist sobald man komplexere Themen ausser der alltaeglichen Kommunuikation anschneidet - was durch meine breitest interessierten und gebildeten Gastgeber die Regel ist! Naja, ich wollte ja eh mein English verbessern...

Heut abend geh ich noch aus - mit meiner australischen Bekanntschaft von vor 2 Jahren, der zufaellig nahe Brisbane wohnt, bin schon neugierig!

mein momentanes Zuhause

 Es klappt anscheinend mit Fotos-hochladen!!

Ausblick auf die Glass House Mountains

Brisbane river mit City

einer der Glasshouse Mountains

ich mit Helen, Bill und Isabell  



fuer Theres und Joe - das Gratis-Freibad mit kuenstlichem Sandstrand an der Riverside Promenade, direkt neben dem Fluss, ein kleines Stueckchen weiter die sehenswerte Queensland Gallery...