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Dienstag, 14. Januar 2014

2. Walstrandung innerhalb von 8 Tagen...

Wie ich euch ja schon in einem mail erzählt hab sind die 39 Wale von letzter Woche alle tot/erschossen und gestern früh sind schon wieder 13 Grindwale nur 2 km von derselben Stelle im Vogelschutzgebiet am Farewell Spit gestrandet - die Restgruppe von über 50 Stück konnte untertags mit Booten der Naturschutzbehörde DOC auf Abstand vom Strand gehalten werden... Diesmal lagen sie zumindest ca. 150m meerwärts der Flutgrenze auf dem flachen Strand und den ganzen Tag waren jeweils gut 20 Freiwillige am "Bewässern" der mit feuchten Tüchern bedeckten Tiere - 2 "Babies" und der Rest Erwachsene. Einer war bis nachmittags als wir rausfuhren schon tot, aber die anderen konnten wir tatsächlich kurz vor Dunkelheit bei maximaler Flut wieder" flottmachen" - heisst sie auf 3 untergelegten beiten Schlingen, selber langsam bei steigender Flut endlich bis zur Brust im Wasser stehend, drehen, ins Tiefe ziehen und als sie endlich mit der Schwanzflosse zu schlagen anfingen weil das Wasser tief genug wurde die Tragegurte loslassen und sich vor den schnaubenden aufgeregten Tieren und ihren doch bei einem versehentlichen "Treffer" recht gefährlichen Hinterteilen in Sicherheit zu bringen. - Ja, diesmal war ich die letzten 3 Stunden dabei, ich hatte einen wetsuit ausgeliehen da das Meer auf Dauer doch saukalt ist, besonders bei dem Wind kühlt man sonst wenn man schon nass ist extrem aus - meine Füsse und Hände waren nach der Aktion saukalt und so steif dass ich mir den Anzug fast nicht ausziehen konnte!
Es war schon sehr interessant und bewegend, auch wenn der DOC Mitarbeiter mit dem ich mich bei der Rückfahrt unterhielt Angst hatte dass bis heute gleich wieder welche stranden würden weil ihre "Sippe" ganz nah vor der Küste auf sie wartete - und wie ich grad im Radio hörte hatte er recht... Aber vielleicht muss man das im Sinn von Darwins Ausleseverfahren akzeptieren...


wir wurden mit einem kleinen truck die 7 km hingefahren


Ranger vom DOC bei einem der "Babies"

"mein" flottzumachender Wal

 Becken und Rinnen wurden gegraben...


bevor die Flut kommt müssen die seitlich liegenden Wale aufgerichtet werden da das Atemloch sonst überflutet wird und sie wegen ihrer Unbeweglichkeit ertrinken würden - bei einem Gewicht von bis zu gut 2 Tonnen nur mithilfe des ansteigenden Wassers mögich. Das war die stressigste Phase - ich schützte das blowing hole meines Wals vor den anrollenden Wellen von vorn mit meinem Oberkörper weil ich die vordere Schlinge hielt und kriegte so ein paar mal eine echt "fischelnde" Ladung Ausatemluft ins Gesicht, ein wahrscheinlich "einmaliger" Geruch! Man sieht hier auch gut die Schlingen mit denen das Tier dann in der Schwebe gehalten und mit Kopf Richtung Meer gedreht wird.




nach dem "Freischwimmen" der Wale gehts zurück zum Ufer...

ein Ranger hält nach der "Herde" Ausschau
eingemummt gegen Wind und Kälte - aber noch trocken vor der Flut!

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